Messung von Mundströmen und -spannungen

Bei der Entstehung von Mundströmen spielen folgende Faktoren eine Rolle:

  • der ph-Wert des Speichels: im sauren Milieu entsteht höherer Stromfluss;
  • die Höhe von Mineralstoffanteilen im Speichel: Je weniger Mineralstoffe als Metallfänger zur Verfügung stehen, desto mehr gelangt ins Gewebe;
  • die Art der im Mund befindlichen Metalle: unedle Metalle korrodieren stärker;
  • die Anzahl der verschiedenen Metalle: Je mehr verschiedene Metalle vorhanden sind, desto höherer Stromfluss ist zu erwarten;
  • die Verarbeitung der verwendeten Materialien: Materialfehler können Ursache von Korrosionsprozessen sein;
  • auch Füllungen aus Kunststoff oder Composites, die mit Metalloxiden versetzt sind, können erhöhte Mundströme verursachen.

Die Höhe der galvanischen Ströme lässt sich durch Mundstrommessung ermitteln. Je nach Ergebnis sind unterschiedliche therapeutische Empfehlungen zu befolgen bzw. Therapieschritte angezeigt.

Dauerströme bis zu 2 mcA gelten als unbedenklich.
Dauerströme von 2-4 mcA sind eine bedenkliche Belastung.
Dauerströme über 4 mcA stellen eine kritische Belastung mit einem erhöhten Störfeldverdacht dar.

Dauerströme haben folgende Wirkungen auf den menschlichen Organismus:

  • Bei hohen Dauerströmen befindet sich eine hohe Anzahl von Schwermetallionen im Mund. Diese wirken auf das zentrale Nervensystem, auf das unspezifische Bindegewebe und auf die Organe. Es kommt zu Anlagerungen der Schwermetallionen an die Eiweißzuckermoleküle des unspezifischen Bindegewebes. Damit verliert dieses nach und nach die Fähigkeit, auf Reize adäquat zu reagieren. Dies kann sich z.B. im Auftreten von Weichteilrheuma äußern.
  • Es kommt zu Reizungen der Nerven im Bereich des Kopfes allgemein und im Bereich der Zähne im Speziellen. Die Entstehung akuter Nerventzündungen und Neuralgien ist möglich.
  • Elektromagnetische Felder werden aufgebaut, die die normale Zelltätigkeit stören.
  • Ein Zahn mit überhöhten Dauerströmen verursacht eine energetische Störung des zugehörigen Akupunkturmeridians.
  • Es kommt zu einer erhöhten Ansammlung von Schwermetallionen in den Organen, die auf dem Akupunkturmeridian der betreffenden Zähne liegen.

Beispiel

Bei einer galvanischen Elementbildung am oberen ersten Backenzahn tritt am ehesten eine energetische Störung und eine Ansammlung von Schwermetallionen im Bereich folgender Organe auf: Hypothalamus, Hypophyse, Schilddrüse, Milz, Magen, Leber, Niere, Brustdrüse, Schultergelenk und Kniegelenk.

Im folgenden Bild sehen Sie eine typische Situation, die zu Galvanismus führt. Die Beschwerden der Patientin setzten ein, kurz nachdem die neue Amalgamfüllung gelegt worden war. Die Entfernung dieser Füllung beendete sofort die Beschwerden.

Galvanismus

Galvanische Mundströme als Störfaktoren

Die galvanischen Mundströme sind sehr häufig und werden meist nicht berücksichtigt.

Sie können entstehen durch verschiedene Legierungen im Munde, die durch den leitenden Speichel miteinan­der verbunden sind und — einer Batterie gleich — Ströme produzieren, d.h. es fließen im Spannungsgefälle Elektronen, Dadurch werden die galvanischen Legierungen zersetzt und es werden Ionen der galvanischen Elemente freigesetzt, so z.B. Silberionen, v.a. Quecksilberionen, etc. Diese können dann ihre hochtoxische Wirkung entfalten. So ist also nicht nur das Vorhandensein von z.B. Quecksilber schädlich, sondern dieses wird durch das Vorhandensein von Mischmetallen erst richtig freigesetzt.

Die Entwicklung der galvanischen Ströme hängt nicht nur ab von den Elementen der Legierungen, sondern auch von der Säure, in welcher sie lagern, wie dies ja auch von der normalen Taschenlampenbatterie bekannt ist, welche auf haargenau dem gleichen Prinzip beruht. Deshalb ist der Säuregehalt des Speichels ebenfalls von größter Bedeutung.

Es ist nun auch erwähnenswert, dass Wurzelkanalfüllungen in den meisten Fällen radiodichte Ionen enthalten, da sie ja im Röntgenbild erkannt werden müssen. So nehmen auch diese Füllungen, insbesondere aber die Wurzelstifte, teil an der Entstehung der galvanischen Ströme.

Wirkung galvanischer Mund-Ströme

Diese galvanischen Mund-Ströme können nun diverse Wirkungen haben:

  • Verminderung der Reizschwelle für Nervendepolarisationen (als Folge Neuralgien / Schleimhautreizungen, etc.)
  • Reizung des Meridians an den Stellen wurzelbehandelter Zähne
  • Freisetzung von galvanischen Metallen / Ionen (als Folge stärkerer Metallionenintoxikation)

Diagnose der Mund-Galvanik

Die Diagnose der Mund-Galvanik ist außergewöhnlich einfach. In jeder Arztpraxis kann mit einer einfachen Messung der Zahnstrom ermittelt werden. Es kann mit einem ganz einfachen Galvanometer die Spannung und die Stromintensität in Millivolt bzw. Milliampere gemessen werden. Wir tun dies bei uns mit dem Vegatest-Gerät, für welches es ein Messkabel gibt, womit die Zahn­ströme einfachst in einer nur wenige Sekunden dauernden Messung ermittelt werden können. Man misst dazu mittels zweier Elektroden das Potential zwischen zwei verschiedenen Füllungen und /oder zwischen der Füllung und der Gingiva. Die Limiten sind bei 0,1 Milliampere bzw. 80 Millivolt Spannung. Man ist sehr erstaunt, wie viele Patienten diese Werte übersteigen!!

An sich wäre der gesamte fließende Strom wichtig, weshalb es auch Geräte gibt, welche diesen graphisch ermitteln, so z.B. den Galvanometer der Firma Eidam Elektronik oder das Vegatest Expert-Gerät der Firma Vega. Er ermittelt den Strom, welcher bei Dauermessung über eine Sekunde fließt. Die Stromintensität sinkt nämlich wie bei einer Kondensatorentladung innerhalb einer Sekunde. Die Untersuchung dieser Galvanik geht sehr schnell und ist sehr aussagefähig und sie motiviert den Patienten sehr, da ihm klar wird, wie sehr seine Zähne ihn stören.

Die Zahnstrommessung gehört zu jeder biologisch-ganzheitlichen Untersuchung eines neuen Patienten. (Man stelle sich doch bitte vor, wie sehr so ein materieller, stark messbarer Dauerstrom einen Patienten stören muss! Ist es da überhaupt noch messbar und relevant, ihn feinstofflich zu prüfen, und haben wir überhaupt eine Chance, als Ärzte mit feinstofflichen, energetischen Therapien gegen die milionenfache Übermacht solcher Galvanik anzukommen? Enderlein hier einmal von einer anderen Seite: „Können wir irgendwie regulativ therapieren, solange das Milieu nicht auch saniert wird?“)

aus: Thomas Rau: „Isopathische Schleimhaut- und Zahntherapien mit Sanum-Präparaten“, in: Christian Kobau: Ganzheitlich und Naturheilkundlich Orientierte Zahnmedizin, Klagenfurt, o.J. (überarbeitet von Dr. N. Guggenbichler)

Therapie des Galvanismus

Lesen Sie mehr über die Therapie des Galvanismus und schauen Sie sich Fallbeispiele aus meiner Praxis an.