Cavitat – Fall 3: Chronischer Schmerzfall

Chronischer Schmerzfall nach Janetta-Operation aufgrund dentogener Osteonekrose

N. S., 55 Jahre alt

Diagnose: Trigeminus-Neuralgie

Allgemeine Anamnese: HWS-Schleudertrauma vor 30 Jahren, mäßige Leberbeschwerden und Gedächtnisschwäche, geringe Tendenz zu Müdigkeit, Depressionen und Suizidgedanken. Gesichtsschmerzen, Berührungsempfindlichkeit von Haaren und Kopfhaut Schmerzcharakter: spitzes Stechen wie mit Widerhaken unter dem Zahn, das sich zu einem explosionsartigen Endstadium steigert (VAS-Wert: 10). Oder: Schmerz im Kiefergelenk / Nacken, hauptsächlich links, Beeinträchtigung beim Sprechen und Essen, Zunge vor Schmerz nicht bewegungsfähig (VAS-Wert: 5)

Verlauf: Seit 2002 immer wieder einschießende Schmerzen im linken Unterkiefer, wie Batterieeffekt. 2005 deswegen OP nach Janetta mit zwei Jahre dauernder Besserung, dann wieder wie vorher. Verschiedene Medikamente ausprobiert, mit Timonil (Carbamazepin) und Saroten (Amitriptylin) waren die Attacken erträglich.

Auslöser: Luftzug, Niesen, Kälte. Meist jedoch schaukelt sich der Schmerz langsam hoch.

Therapie: Nach Entfernung des devitalen Zahnes 36 schlagartig beschwerdefrei.

Röntgenaufnahme Zahn 36

Röntgenaufnahme Zahn 36

Dazugehöriger Cavitat-Befund

Dazugehöriger Cavitat-Befund

Bewertung: Das Röntgenbild zeigt einen aufgebohrten Zahn 36. Dies erfolgte erst nach der Cavitat-Diagnose. Die gelben Punkte im Röntgenbild verweisen auf sklerosierende Bereiche, die Verdichtungen der Knochensubstanz darstellen. Die gelben Quadrate zeigen die Grenzen der Zonen mit dunklerer Zeichnung, die auf Hohlräume im Knochen hinweist. Bei beiden Befunden kann Knochensubstanz mitbedingt durch Minderdurchblutung absterben. Dies zeigt sich im Cavitat-Befund in Gestalt einer orangen oder roten Färbung.

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