Herddiagnostik – Fall 5: Zahn 36 – fast dreißig Jahre im Mund trotz ungünstiger Ausgangsbasis

Eigener Fall

herd-fall-5aHerr S. S. erhielt im Jahr 1986 eine Wurzelbehandlung an Zahn 46. Nach Wurzelfüllung am 15.10.1986 zeigt sich ein verbreiterter Desmodontalspalt an der vorderen Wurzel, umschattet von einer helleren sklerotischen Zone. Zwischen den beiden Wurzelspitzen befindet sich eine Transluzenz.

herd-fall-5bDas zweite Bild zeigt den Zustand 22 Jahre später im Jahr 2010. Trotz der ungünstigen Ausgangssituation mit einer Osteosklerose an der mesialen Wurzel, einer Beinahe-Perforation in der Wurzelgabelung mit Bruch zweier Aufbereitungsinstrumente gelang es, den Zahn mit einer konventionellen Wurzelbehandlung zu erhalten. Altersbedingt findet sich ein leichter horizontaler Knochenrückgang in der Wurzelgabelung und an den Nachbarzähnen ist auf eine Parodontose zurückzuführen, deren Verlauf durch lokale Therapie günstig beeinflusst werden konnte.

Dieser Fall zeigt, wie eine konventionelle Wurzelbehandlung durchaus geeignet sein kann, einen Zahn funktionell langfristig zu erhalten. Ein Störfelddiagnostik ist hier nicht erfolgt, weil der Patient beschwerdefrei war und dies nicht wünschte.

Nachbemerkung: Auch im Jahr 2014 war der Zahn 46 beschwerdefrei im Mund.

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