Über mögliche Reaktionen während der Therapie mit Mitteln der „Funktionellen Medizin“

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Vorbemerkung: Die „Funktionelle Medizin“ wurde u.a. von Dr. Reckeweg gegründet und von Dr. Dr. Helmut W. Schimmel weiterentwickelt. Sie arbeitet mit Homöopathie, Phytotherapie, Nosoden, Chakra- und Emotionalmitteln, auch mit orthomolekularen Wirkstoffe, Biokatalysatoren, Injektionsmitteln etc.

Die meisten Erkrankungen, insbesondere chronischer Art, sind auf Stoffwechselstörungen unterschiedlicher Art zurückzuführen. Diese sind auf ein Zuviel oder ein Zuwenig an bestimmten Stoffen oder Zellfunktionen zurückzuführen.

Sogar lebenswichtige Stoffe wie Sauerstoff oder Wasser können durch ein Zuviel oder Zuwenig zu Krankheit führen. Gerade Sauerstoff ist in diesem Zusammenhang ein ambivalenter Stoff: Ein Mangel ist oft mit einer Durchblutungsstörung verbunden, ein Zuviel zeigt sich in einem Übermaß an oxidativen Vorgängen, die mit sog. Antioxidantien behandelt werden.

Dieses Zuviel oder Zuwenig hat im Laufe des Lebens irgendwann einmal eine akute Reaktion (oder Erkrankung) verursacht. Bei einem Zuviel ist dies oft eine entzündliche Reaktion, bei einem Zuwenig eine degenerative Erscheinung. Bei der üblichen symptomorientierten Therapie mit allopathischen Mitteln werden diese Reaktionen unterdrückt, und die Symptomatik wird auf eine andere Ebene verlagert, während die Ursache verbleibt. Dabei kann es vorkommen, dass z.B. eine harmlose Funktionsstörung in der Leber bei mehrfacher suppressiver Therapie schließlich in einer bösartigen Erkrankung an der Leber selbst oder an einem anderen Organ resultiert. Auf diese Art und Weise konnte Dr. Dr. Schimmel beobachten, dass z.B. ein unterdrückter Ausschlag, welcher von einer Lebererkrankung herrührt und suppressiv behandelt wurde, nach 15 Jahren ein Gallenblasenkarzinom verursachte oder bei einem anderen Menschen einen Herzinfarkt.

Wenn man den umgekehrten Weg geht und dieses ursächliche Zuviel oder Zuwenig im System wieder ins Gleichgewicht bringen will, so läuft das Rad zurück, d.h. die früheren unterdrückten Symptome treten wieder auf, und dies meist in schneller Reihenfolge.

Es ist schwer, diese Zusammenhänge bei diesen zeitlich langen Abständen zu erkennen und zu diskutieren. Erst wenn bei diesen Regressionen (Rücklauf) frühere Symptome wieder auftreten, wird dem Patienten dies bewusst. Man kann den normalen Verlauf einer Erkrankung, wenn diese unterdrückt wird, als Progression bezeichnen, während man den Rücklauf im Sinne einer Gesundung als Regression bezeichnet.

Folgende, meist leichte, manchmal jedoch unbequeme Reaktionen können in verschiedenen Systemen ablaufen:

1. Lymphsystem

Müdigkeit – Kopfschmerzen – vermehrte Schlafneigung – Brechreiz – Mangel an Konzentration

2. Leber / Niere / Dickdarm / Lunge

Hypoglykämie (Blutunterzuckerung) – Schlafstörungen – übelriechender Atem – Hautausschläge – übelriechender Schweiß – leichter Durchfall

3. Gehirn / Gemüt

Depressionen – Zorn – Ängstlichkeit – Nervosität – Gedächtnisschwäche – Konzentrationsprobleme – Kopfschmerzen – Alpträume

Der Körper wird versuchen, über die Ausscheidungssysteme ein Zuviel je nach Art und seinen Möglichkeiten auszuscheiden. Dazu gehören: Schleimhautabsonderungen an Nasennebenhöhlen, Nase und Augen, Haut, auch im Urin, ein dünner bis wässriger Stuhl, Gase auch über den Atem.

Bei der funktionellen Therapie muss immer darauf geachtet werden, dass die oberflächlichen, mittleren und tiefen Gewebsschichten balanciert behandelt werden. Ihr Arzt wird daher darauf achten, dass je nach ihrer individuellen Situation diese unangenehmen Reaktionen (die nicht vollständig verhindert werden können) in Grenzen bleiben.

Wenn das Zuviel oder Zuwenig ausgeglichen ist, wird der Patient dies sofort bemerken, z.B. daran:

  • Ausscheidungsreaktionen haben aufgehört
  • Der Patient hat vermehrt Energie zur Verfügung
  • Vermehrtes Wohlbefinden
  • Vermehrte Belastbarkeit für Stress und andere belastenden Situationen
  • Vermehrter Widerstand
  • Vermehrte Resistenz gegen Erkältungen und andere Infekte

Diese Dinge sind für Sie wichtig, um das Prinzip der Therapie der Funktionellen Medizin zu verstehen. Es handelt sich bei diesen Symptomen nicht um Nebenwirkungen von Medikamenten, sondern um Heilungsreaktionen infolge lokaler oder systemischer Störungen. Sollten Sie das Gefühl haben, dass Reaktionen zu stark ausfallen oder fühlen Sie sich unsicher, so rufen sie bitte ihren behandelnden Arzt an.

Meistens handelt es sich dabei um folgende Ursachen:

  • Ein Zuviel an ausscheidungspflichtigen Stoffen, das die Ausscheidungsfähigkeit übersteigt.
  • Der Körper ist so schwach, dass er zunächst etwas mehr Regeneration und Ruhe braucht, um überhaupt ausscheiden zu können.
  • Der Patient reagiert überempfindlich.
  • Die Ausscheidungsorgane funktionieren nicht richtig.
  • Der Patient trinkt nicht genügend reines Wasser (Empfehlung: ca. 40 ml / kg Körpergewicht)

In der Regel reicht es aus, wenn Sie dabei folgende Maßnahmen beherzigen:

  • Reduzieren Sie die Tropfenzahl und auch die Anzahl der Dosierungen, insbesondere von Meridian-Komplexen und deren Mischungen als auch von Nosoden und Nosodenkomplexen.
  • Es kann notwendig sein, eine höhere Dosierung vorzunehmen, es gibt aber auch Situationen, wo weniger nötig ist, je nach Mittel und Symptom. Fragen Sie deswegen Ihren Therapeuten. Meist ist ein Absetzen oder eine Halbierung der Dosis für einige Tage hilfreich.
  • Erhöhen Sie die Flüssigkeitsmenge von 1 auf 2 Liter pro Tag.
  • Sollten Sie danach immer noch Beschwerden haben, so setzen Sie alle Medikamente ab und warten 1 bis 3 Tage und fangen dann mit dem reduzierten Programm wieder an. Dabei werden Sie sehr schnell feststellen, bei welchen Tropfen bzw. Medikamenten Reaktionen auftreten. Wenn auch das keine Besserung bringt, sollte ein Kontrolltest durchgeführt werden. Dieser wird feststellen, welche Mittelkombination aktuell hilfreich ist. Eine Unverträglichkeit eines Medikament ist selten, wenn dieses vorher getestet wurde.

Quellen: Dr. Dr. Helmut W. Schimmel (1991): Funktionelle Medizin, Teil 1, Haug-Verlag, Heidelberg, S. 296-299. Bearbeitung: Dr. N. Guggenbichler