Null Risiko – eine Illusion mit mehreren Gesichtern

Die Null-Risiko-Illusion ist definiert als eine Einschätzung, die vorhandene Risiken fälschlicherweise unterschätzt oder an einer Stelle vermutet, wo kein Risiko vorhanden ist.

Was hat das mit (Umwelt-)Medizin zu tun? – Eine Menge!

Man sollte sich der Gefahr der Null-Risiko-Illusion bewusst sein: Gesundheit ist nicht dann zu erwarten, wenn ein bestimmter Stoff vollständig vermieden wird, sondern wird dann wahrscheinlich, wenn vorhandene individuell relevante Risiken erkannt und nicht übersehen werden.

Beispiel: Eine Multielement-Analyse des Speichels ergab bei einem Patienten erhöhte Werte hinsichtlich der Elemente Aluminium, Chrom, Kobalt und Zink, die insgesamt als „Geringbelastung des Speichels“ klassifiziert wurden. Es stellte sich die Frage nach einem befundadäquaten Vorgehen. Der Patient hat einen Zahnersatz, bei dem u.a. eine Chrom-Kobalt-Molybdän-Legierung zum Einsatz kam.

Zahntechnisch gesehen ist es möglich, statt einer vorhandenen Metallkonstruktion Primärkronen aus gefrästem Zirkon herzustellen und darüber eine metallfreie Sekundärkonstruktion aus z.B. Biodentaplast der Fa. Bredent herzustellen. Allerdings ist die Herstellung materialtechnisch als heikel zu bezeichnen. Zudem ist diese Konstruktion nicht in gleichem Maße bruchfest, weswegen oft auch eine Lösung mit galvanisch hergestellten Sekundärteleskopen durchgeführt wird, die mit einem in Kunststoff eingebetteten Metallkern aus CrCoMo-Legierung verbunden werden.

Der bekannte Arzt Dr. Joachim Mutter formulierte:

„Ob Neurotoxine und andere Gifte zu Krankheiten führen, hängt aber von vielen Faktoren ab:

  • persönliche Entgiftungfähigkeit
  • aktueller Ernährungszustand
  • frühere Erkrankungen, Operationen
  • Medikamente wie Antibiotika/Impfungen auch bei der Mutter
  • seelische Konflikte und Traumata
  • hoher Kohlenhydratkonsum
  • Nahrungsmittelallergien
  • Elektrosmog
  • Metalle im Mund
  • Schlafmangel, Lärm etc.“1

Noch kürzer formulierte Dr. Cornelius als Regel: „Eine Erkrankung setzt eben nicht nur eine Exposition sondern auch eine Disposition voraus.“2

Welche Exposition besteht hier? Was sind die LD-Werte z.B. von Kobalt?

Bei Cobalt kennt man als akute orale Toxizität Ratte LD50 6170 mg/kg (im Vergleich: Silicium: Akute orale Toxizität Ratte: LD50 3160 mg/kg)3

Fischtoxizität: LC₅₀ > 100 mg/l/96 h (Danio rerio (Zebrabärbling)) (OECD-203)

Algentoxizität: IC50 0,05-0,26 mg/l/72 h (Pseudokirchneriella subcapitata) 4

Auffällig ist, dass eine akute orale Toxizität erst bei Werten auftritt, die ca. sieben Zehnerpotenzen höher liegt als die hiergemessene Belastung. Von daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass von den hier vorhandenen Werten eine klinisch relevante toxische Wirkung ausgeht, als verhältnismäßig gering einzustufen.

Wichtigste akute und verzögert auftretende Symptome und Wirkungen wären:

  • Allergische Erscheinungen, reizende Wirkungen, asthmatische Beschwerden, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe
  • Symptome einer akuten Cobalt-Vergiftung: Durchfall, Appetitverlust, Absinken der Körpertemperatur, Blutdruckabfall
  • Toxische Wirkung auf Nieren (Albuminurie, Anurie), Herz und Bauchspeicheldrüse

Die Umwelt(zahn-)medizin richtet ihr Augenmerk auf die von außen iatrogen applizierten Medizinprodukte, deren Harmlosigkeit oft zu Recht bezweifelt wird, deren individuelle Relativität aber schon dadurch deutlich wird, dass die Dosisabhängigkeit der Schädlichkeit relativ ist und am Beispiel Amalgam deutlich und zu Recht zwischen Amalgamausscheidern und -nichtausscheidern unterschieden wird.

Letztlich erhebt sich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit der Therapie. Wenn nur ein Expositionsstopp (Entfernung des Metalls und Austausch durch ein anderes Material) stattfinden soll und andere Faktoren wie sie z.B. Dr. Mutter genannt hat nicht beeinflusst werden sollen, wäre zu klären, ob hier wirklich relevante „Schlüsseltoxine“ vorliegen, deren Entfernung unabdingbar ist, damit eine deutliche gesundheitliche Verbesserung zu erreichen ist. Wenn dies nicht vorliegt, wäre dies bildlich gesprochen „mit Kanonen auf Spatzen schießen“.

Entgiftung ist ein Therapieprinzip, das oft im Vordergrund steht, vor allem die Bindegewebe- und Leberentgiftung. Dazu Dr. Dr. H.W. Schimmel: „Ich war früher selbst der Meinung, dass ein Organismus möglichst total entgiftet werden sollte – bis sich diese ldee späterhin als lllusion erwies.“

Weil wir gegen einen unvermeidbaren Giftstrom gesund bleiben müssen. Nur wenn die Therapie im Bedarfsfall alle fünf Untersysteme des Immunsystems aktivieren kann, hat das Prinzip der Entgiftung eine Chance, können die „Homotoxine“ zu „Homotoxonen“ umgewandelt werden: Gifte werden neutralisiert und unter Umständen sogar ausgeschieden.

Daraus lässt sich ableiten, dass es grundsätzlich zwei Möglichkeiten des Giftabbaus bzw. der Salutogenese gibt: Die Verringerung der von außen (exogen) einwirkenden Belastungsfaktoren (bis hin zum Expositionsstop) zum einen. Zum anderen den Ausgleich individueller Konstitutionsschwächen auf den endogenen Ebenen durch geeignete Entgiftungs- und Aufbautherapie, Immunstärkung.

Konstitutionelle Trainingsübungen sind vor allem im Leistungssport oder in der Musik verbreitet, zu Unrecht aber leider nicht in der Medizin. Unzweifelhaft wird eine erfolgreiche Konstitutionstherapie einen salutogenen Effekt haben, ebenso wie ein gezieltes Training ohne Zweifel die Voraussetzung für sportliche Höchstleistungen ist.

Wenn in diesem Zusammenhang nach Dr. Reimar Banis zusätzlich segmentübergreifende vegetative Störungen (Sympathikotonie, Vagotonie, Ängste, Anspannung) und Segment-/Chakrenblockaden (Indikation für Emvita- und Chavita-Therapie) zu beachten sind, dann ist dies nicht etwas grundsätzlich Anderes als das, was Dr. Reckeweg oder Dr. Schimmel forderten, sondern nur ein Fortschritt von Diagnostik und Therapie, der sich auch in der Nomenklatur niederschlägt.

„Schimmel als einer der versiertesten Kenner der Nosoden erkannte, dass die Chakren-Therapie die Gabe von Nosoden überflüssig machte.“5 „Tiefpotenzen … wirken als Entgiftung und Stoffwechselanregung (verbessern das Milieu), während die gut gewählte Hochpotenz das Feinstoffliche (und Geistartige) umstimmt.“6

Der große Vorteil der Therapie mit Rubimed-Mitteln besteht darin, dass über die sog. Akutmittel eine effektive, systematische Therapie der „vegetativen Gesamtumschaltung“ der großen Abwehr möglich ist. Das Untersystem der Hypophysen-Vorderlappen-Nebennierenrinden-Ebene (HVL-NNR) wird durch die Chakra- und Emotionalmittel erreicht.

Anmerkungen

  1. Gesund statt chronisch krank!, S. 242
  2. Cornelius, Nosoden und Begleittherapie, S. 15
  3. Quelle: http://www.dt-shop.com/fileadmin/media/sdb/42009_sdb_deu.pdf, S. 5
  4. Quelle: https://www.carlroth.com/media/_de-de/sdpdf/5620.PDF, S. 8
  5. R. Banis, Lehrbuch der PSE, S. 28
  6. Banis ebd., S. 23