Symptomlos, aber krank – was ist wichtig bei der Zahnuntersuchung?

Frage: Gibt es bei mir Zähne, die symptomlos, aber krank sind? Welche Zahnuntersuchung ist  geeignet? Gibt es Zähne die aus einem anderen Grund entfernt werden sollten, z. B. weil sie devital geworden sind? Gibt es weitere Zähne, deren Entfernung mir gut tun würde weil sie symptomlose Störfelder geworden sind? Denn es müssen auf Grund von Karies bei mir eine Reihe von Inlays neu gemacht werden. Nun wäre es schade, wenn ein heute symptomlos devitaler Zahn in naher Zukunft akut wird und die Versorgung dann nochmals neu gemacht werden muss.

Antwort: Die Panoramaaufnahme zeigt, dass bei Ihnen an mindestens sechs anderen Zähne eine Karies im mindestens mittleren Stadium vorhanden ist. Sie schreiben nicht, ob eine Vitalitätsprüfung aller Zähne durchgeführt wurde. Dies wäre der erste Diagnostikschritt zur Klärung, ob devitale Zähne vorhanden sind. Dann ist eine zügige Entfernung aller Kronen und Inlays an den von Karies befallenen Zähnen anzuraten.

Da beim Schleifen grundsätzlich die Möglichkeit besteht, dass Zahnnerven an Zähnen mit tiefer Karies schon chronisch degenerativ verändert sind und die Gefahr des Absterbens besteht, halte ich es für das Beste, erst die Karies zu entfernen, die tiefen Kavitäten so zu behandeln, dass ein Schutz gegen das Absterben vorhanden ist. Dabei können die Zähne genau lokalisiert werden, bei denen dieses Gefahr real ist.

In der Regel ist es sinnvoll, bei solchen Zähnen eine Beobachtungsphase von mindestens drei Monaten einzuplanen und erst dann die definitive Planung für eine Neuversorgung zu machen, nach einer Nachtestung der Vitalität, gegebenenfalls unter Bewertung jedes einzelnen Zahnes mit dem “Biologischen Index” als Maßstab der vorhandenen Wertigkeit.

Was die Kosten betrifft, wäre die Kostenplanung dann am genauesten, wenn ein klinischer Befund erhoben worden ist, ansonsten wäre dies mit großer Unschärfe verbunden.

Der entscheidende Punkt hinsichtlich Vitalerhaltung nach Kariesbehandlung ist die Frage, wie die bakterielle Belastung des Zahnbeins reduziert wird. In der Regel wird da nämlich zu wenig gemacht, und das rächt sich ein paar Jahre später.

Hier die Möglichkeiten der Zahnuntersuchung  der Reihe nach:

Analyse Röntgenbilder:

Falls Wurzelkanäle verkalkt sind, ist oft ein Degenerationsprozess bzw. eine stumme Entzündung vorhanden.

Kältetest

Oft falsch negativ, d.h. keine Reaktion, aber Zahnnerv ist nur gut isoliert und nicht devital

Provokationsstrom

Gegenkontrolle zum Kältetest, oft zeigt sich trotz fehlender Reaktion auf Kälte doch eine Vitalität. Falls nicht, wäre der nächste Schritt:

Probetrepanation

d.h. anbohren des Zahns im Zahnhalsbereich. Falls positiv – Vitalität vorhanden, dann kleine Füllung legen.

Orotoxtest

Falls erhöht, ist eine messbare Belastung durch Bakterien/Toxine vorhanden , ein bakterieller oder  toxischer Herd liegt  vor.

Zusätzlich kann man natürlich in jedem Stadiun die zahnnervspezifischen Degenerationsnosoden testen (Kinesiologie) und erhält dann eine quantifizierende generelle oder zahnspezifische Aussage, je nach Testanordnung.

Regulationstest /VegaCheck

Gegebenfalls Aussage, in welchem Maß ein dominanter Herd im Zahnbereich vorhanden ist oder nicht.

Zahnuntersuchung mittels  Cavitat

Falls positiv–>  Hinweis auf Degenerationsprozess im Knochen des jeweiligen Zahnbereiches

Umweltmedizinisches Labor

Wenn erhöhte Werte bei Prüfung auf Merkaptane /Thioäther, TNF-a, IP-10 (TH1-Aktivität) oder RANTES vorliegen, besteht Verdacht auf eine systemisch relevante Herdbelastung