Ozon gegen Karies

Bei Karies liegt immer mehr oder weniger eine bakterielle Infektion des Zahnbeins vor. Wenn das infizierte Zahnbein entfernt wird, können dennoch Keime dort verbleiben und zu einer Weiterentwicklung der Karies unter der neuen Füllung führen.

Die Behandlung mit Ozon vor der Füllung verhindert das Überleben von kariesaktiven Bakterien, ist ein zusätzlicher Schutz. Je tiefer die Karies ist, umso eher ist diese Maßnahme anzuraten.

Schonende Kariesbehandlung – Vorsorge und Therapieprinzipien

Ozon in der Kariesbehandlung

Die Behandlung mit Ozon ist in jedem Kariesstadium vorteilhaft:
Solange kein Defekt vorhanden ist, spricht man von Entkalkung. Der Grad der Entkalkung kann durch eine Laserfluoreszenzmessung (LFM/DIAGNOdent) festgestellt werden. Durch Ozon werden die in den porösen Zahn eingewanderten Bakterien unschädlich gemacht. Zusammen mit einer medikamentösen Nachbehandlung (Tiefenfluoridierung nach Knappwost) kann die Entkalkung rückgängig gemacht werden, objektiv feststellen lässt sich dies durch eine erneute LFM.

Im Gegensatz dazu muss ein tastbarer Defekt mit Schleifwerkzeugen vorbehandelt werden. Die erweichte Zahnsubstanz muss bis ins Gesunde entfernt werden. Da immer auch im gesunden Zahnbein Bakterienkolonien verbleiben, ist der Einsatz von Ozon empfehlenswert, um eine Weiterentwicklung von Zahnkaries unter der Füllung zu verhindern. (Sehr häufig findet man als Zahnarzt unter alten Füllungen und Kronen Karies. Dies hat manchmal mit mangelnder Sorgfalt des Vorbehandlers zu tun, ungemein öfter jedoch mit verbliebenen Kariesbakterien im gesunden Zahnbein.)

Das Ozon dringt im Gegensatz zu oberflächlichen Desinfektionsmaßnahmen in die Tiefe des Zahns vor. Gerade bei tiefer, nahe an den Zahnnerv reichender Karies hilft das Ozon, die Weiterwanderung von Bakterien zum Zahnnerv und in den Kieferknochen zu verhindern. Das Risiko, dass der Zahn als Kariesspätfolge absterben könnte, ist deutlich verringert.

Wenn das Stoffwechselgleichgewicht durch geeignete Maßnahmen wiederhergestellt wird, ist die Ozon-Behandlung eine Hilfe zu einer dauerhaften Kariesfreiheit. Ansonsten entstehen zwangsläufig, unter Umständen innerhalb von wenigen Monaten oder Jahren, neue Kariesstellen.

Eine beginnende Karies in der Kaufurche kann in 15-40% aller Fälle bei einer normalen Untersuchung übersehen werden. Besonders bei Kindern und Jugendlichen weisen die Kaufurchen der großen und kleinen Backenzähne den höchsten Kariesbefall auf. Auch im Röntgenbild fehlt fast immer ein Hinweis auf beginnende Karies.

Je nach Größe des Kariesrisikos (wird ermittelt durch eine „Kariesrisikoabschätzung“) besteht eine individuelle Neigung zum „Loch im Zahn“.

Karies kann sich langsam entwickeln, jedoch auch einen stark beschleunigten Verlauf haben. Durch „Kariesmonitoring“ ist es möglich zu erkennen, ob gerade aktive oder passive Phasen vorliegen. In der passiven Phase kann durch verschiedene Verfahren eine Verfestigung („Remineralisierung“) der Zahnsubstanz erreicht werden. In einer aktiven Phase sollte der Defekt besser versorgt werden, im möglichst frühem Stadium („mininalinvasive Füllung“).

Durch das DIAGNOdent-Gerät ist es möglich, die Kariesdiagnostik entscheidend zu verbessern: Verdächtige oder erkrankte Stellen können durch eine numerische Bewertung (Skala von 0-99) erfasst werden. Da die Werte mit einer Wahrscheinlichkeit von über 90% reproduzierbar sind, ist eine Überwachung z.B. nach drei oder sechs Monaten möglich, ob eine Entkalkung fortschreitet oder sich stabilisiert. Bei sich erhöhenden DIAGNOdent-Werten ist eine Behandlung empfehlenswert. Falls sich der Wert stabilisiert, kann mit Vorbeugungsmaßnahmen der Zustand häufig auf Jahre oder auf Dauer hin gehalten werden.

Zum Thema Karies habe ich den Artikel „Karies – eine Infektionskrankheit?“ verfasst.