Im Jahr 2001 war bei Christina S., geb. 19.6.80 in der Zahnklinik an einer hessischen Universität der vierwurzlige Zahn 46 entdodontisch versorgt worden. Im Jahr 2009 war sie erstmals bei mir, im Röntgenbild zeigte sich ein krankhafter Prozeß vor allem an der mesialen Wurzel mit einem Durchmesser von mehr als 4 Millimetern, der Zahn war jedoch beschwerdefrei.
Da nach einer Beobachtungszeit von 2,5 Jahren sich keine Veränderung zeigte, vor allem keine Verbesserung, entschloss sich C., eine Revision der vorhandenen endodontischen Behandlung vornehmen zu lassen.
Als zusätzliche Maßnahmen in zwei Sitzungen erfolgte die Ozonbehandlung des Zahnes und die Depotphorese. Am 10.11.11 erfolgte die neue Wurzelfüllung mit Proxiapex und Simplifill. Nachkontrollen fanden am 11.7. 2013, am 26.6. 2014, am 27.1.2016 und am 3.3.2017 statt.
Das erstaunliche Ergebnis (der Laie findet nichts dabei, aber der Fachmann wundert sich): Es hat zwar gedauert, aber der krankhafte Prozess am Zahn 46 wurde langsam kleiner, nur an der mesialen Wurzelspitze war noch eine 1 mm breite Zone erkennbar.
Dieses Ergebnis spricht dafür, dass die bakterielle Belastung durch die Mikroben im Wurzeldentin so stark zurückgegangen war, dass das Immunsystem seine “Polizisten” zurückziehen konnte und die Reneration des Knochens möglich wurde. In den 8 Jahren nach der Erstbehandlung war dies nicht erfolgt. nach der Zweitbe-handlung dauerte es immerhin mehr als fünf Jahre. Wer auf den endodontischen Erfolg warten will, braucht einen langen Atem.
Fazit: Die herkömmliche Wurzelbehandlung scheiterte nicht nur in diesem Fall an der Herausforderung, das Wurzelkanalsystem mit den Dentinkanälchen effektiv zu desinfizieren. Die Depotphorese ist – dies zeigt der Fall – wirklich ein effektives Behandlungsmittel für angeblich “hoffnungslose” Fälle der Endodontie.