Ganzheitlichkeit – systemisch interdisziplinäres Vorgehen

Da ich einen Patienten nicht nur aus der Perspektive des zahnmedizinischen Herdtherapeuten betrachte, sondern aus dem Blickwinkel eines systemisch-integrativ praktizierenden Ganzheitsmediziners, bewerte ich immer den zahnärztlichen Befund in Bezug auf das, was insgesamt an Auffälligkeiten oder Krankheitsbildern vorliegt, da keineswegs immer zahnärztliche Maßnahmen die vorderste Priorität in der Behandlungsreihenfolge haben.

Mitunter kommt es aber gerade darauf ankommt, Kieferpathologien zu erkennen und zu therapieren. Insofern ist die Diagnose manchmal aufwendiger als es nach allgemeiner Meinung vermutet wird.

Weil ich mich nicht in erster Linie als Facharzt und Zahnarzt, sondern als interdisziplinärer, systemisch-integrativer Therapeut verstehe, empfehle ich einem Patienten stets die Behandlung des „dominanten Gesundheitsproblems“, denn die gesundheitliche Verfassung eines Patienten wie die Regenerationsfähigkeit nach einem Eingriff hängt entscheidend davon ab, ob die „dominanten Herde“ behandelt worden sind, ob die richtige Priorität gesetzt wurde. Auch hier ist oft nicht in einem Anlauf alles zu schaffen, was mitunter behandelt werden muss.

Alles andere hieße Herrn Dobelli Recht zu geben, der indirekt herbe Kritik übt, indem er formulierte: „Ein Facharzt wird immer ein Interesse haben, Sie möglichst umfassend zu behandeln und zu operieren – selbst wenn es nicht nötig ist“ und mit beissendem Spott Fachärzte Friseuren gleichstellt: „Frage nie einen Friseur, ob du einen Haarschnitt brauchst.“ (Rolf Dobelli: Die Kunst des klaren Denkens, Hanser 2011)

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