Ohne rechtes Maß – der Inzidenzwert, eine Zufallsgröße, die zum Maßstab der Pandemie wurde

Es gibt bei der Inzidenz ein Problem: die lückenhafte Datengrundlage bei den Testzahlen. Forschende stellten schon länger die Frage, ob der Inzidenzwert als einziger Indikator für die Pandemie-Lage in Deutschland herangezogen werden sollte ( hier, hier oder hier) .

Nach Prof. Willich spiegeln die festgelegten Werte eine Mischung aus Zufallsbefunden und freiwilligen Testungen wider. Außerdem sei die Dunkelziffer “sehr unbekannt”.

Wissenschaftliche Studien der WHO haben ergeben, dass ein positiver PCR-Test nur ein Teil der Diagnose sein kann, aber dadurch nicht abschließend eine Covid-19-Erkrankung bzw. -Infizierung bestätigt ist. Landrat Niedergesäß (Ebersberg) formuliert: „Wo viel getestet wird, entstehen eben mehr Fälle. Insofern brauchen wir auch eine Relation zur Anzahl der gemachten Tests, die fehlt noch! “

Bei fast jeder Tagesmeldung des RKI kommt der Hinweis, die Werte seien eventuell nicht vollständig, weil die Informationsübermittlung nicht zügig genug gelaufen sei. Dies ist ein Eingeständnis, dass der Inzidenzwert kein brauchbarer Maßstab für die Entwicklung der Verbreitung von Covid 19 ist und durch andere Bewertungsfaktoren ersetzt werden sollte.

Man könnte viel früher bemerken, ob sich etwas verbessert oder nicht, wenn die Anzahl der durchgeführten Tests ebenso veröffentlicht wird wie der Prozentsatz der positiv Getesteten. Da in Proben mit einem Ct-Wert >24 es nicht zur Virusvermehrung kommt (1), sollten die Prozentzahlen angegeben werden (CT-Wert unter und CT-Wert über 24).

Weiterlesen

SARS-CoV-2: Wann gab es 29.875 Neuinfektionen und 598 Tote ?

“Die Gesundheitsämter übermittelten binnen 24 Stunden 29.875 Neuinfektionen, wie aus den aktuellen Zahlen hervorgeht. Das sind über 6000 mehr als am Vortag, als mit 23.679 Fällen ebenfalls ein Höchstwert erreicht worden war.” https://www.tagesschau.de/inland/rki-zahlen-379.html

Was die Tagesschau nicht meldete: die Gesundheitsämter kommen mit dem Melden nicht nach, es besteht “Übermittlungsverzug”. Das bedeutet: Bei den gemeldeten Zahlen sind Fälle von gestern oder vorgestern zu den Zahlen des aktuellen Tags addiert. Im Zeitraum vom 5.12. bis zum 12.12. war die höchste gemeldete Fallzahl 20790. Die Angabe 29875 ist nicht nachvollziehbar und stellt eine Addition der Fälle von mehreren Tagen dar. Die Unterbesetzung der Gesundheitsämter führt dazu, dass höhere Zahlen angegeben werden. Der harte Lockdown beruht auf ziemlich weichen Zahlen (s. unten).

Weiterlesen

Covid-19: Das RKI wird verklagt

Ich habe mich in den letzten Wochen immer wieder gefragt, was wohl der verstorbene Roger Williamsen in diesem Jahr über die Corona-Politik geschrieben hätte. Vielleicht wäre er auf der Linie von Multipolar gewesen: Multipolar ist eine Online-Publikation, die von Stefan Korinth, Paul Schreyer und Ulrich Teusch herausgegeben wird. (vgl.: https://multipolar-magazin.de/ueber-multipolar). Die Artikel machen deutlich, dass Kritik an der Corona-Politik der Regierung nicht auf Querdenker-Gruppen beschränkt ist. Wurden früher die Medien als ausgleichende 4. Gewalt im Staat apostrophiert, ist diese mittlerweile nicht mehr bei den etablierten Zeitschriftenmedien anzusiedeln. Wenn eine Zeitschrift wie die altlinke FR Mühe hat, sich regierungskritisch zu geben – wen wunderts.

Weiterlesen