Ernährung für Gesunde – der Ausnahmefall

Die Ernährungsempfehlungen der DGE stoßen seit geraumer  Zeit  auf Kritik. Das Argument, sie seien für Gesunde konzipiert,  wird entkräftet durch den Fakt, dass wenige Personen in der Allgemeinbevölkerung metabolisch völlig gesund sind. Der Internist,  Sport- und Ernährungsmediziner Dr. Johannes Scholl, Rüdesheim fand in Präventions-Checks in seiner Praxis, dass nur 11% der Männer und 19,6% der Frauen die Vorgaben für das Prädikat „gesund“ erfüllen.

Zu diesen Vorgaben gehören neben einem Body Mass Index (BMI) unter 25 kg/m² und einem Taillenumfang unter 80 (Frauen) bzw. unter 94 cm (Männer) auch Nicht-HDL-Cholesterinwerte unter 160 mg/dl, Triglyzeride unter 150 mg/dl und ein Blutdruck unter 130/85 mmHg. (http://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4904777?nlid=103723_3142)

Im Gegensatz zu dem, was  man glauben könnte, gibt es  wenige  statistisch signifikante Studien zu den Vorteilen bestimmter Diäten. Gezeigt  hat sich in einer  Metaanalyse, dass  z.b. das Weglassen  von gesättigtem Fett keine Vorteile  bietet.

Die Ergebnisse einer anderen Studie zeigen: Auch das  Weglassen von Eiern bringt  nichts hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit, weniger von Herz-Kreislauferkrankungen betroffen zu sein.

Scholl empfiehlt eine lange Kohlenhydratpause im Tagesverlauf: Stärkehaltiges sollte nur morgens und mittags oder nur mittags und abends konsumiert werden, vorzugsweise in Form von Vollkornprodukten. Die kohlenhydratlastigen DGE-Empfehlungen sollten nach Meinung von Scholl  dringend und schnell überarbeitet werden.

Verkürzt ist zu empfehlen: Wenn Kohlenhydrate, dann aus biologischem Anbau und nur Vollkornprodukte.