„Das Fatale an der Fernwirkung eines Herdes ist, dass eine eigentlich relativ unbedenkliche Entzündung relativ große bis gigantische Auswirkungen hat, bis hin zur Mitauslösung einer Krebserkrankung.“
Reimar Banis
Befindet sich das dem Zahn / Odonton zugeordnete System (Meridian) zum Zeitpunkt des Eingriffs (Zahnentfernung, Operation, Amalgamentfernung) in einem Zustand fortgeschrittener Desintegration mit gestörtem Informationstransfer – akupunkturmedizinisch gebraucht man den Begriff energetische Leere – wird der Eingriff diese Tendenz verstärken. Der Effekt zeigt sich als Verschlimmerung der Grundkrankheit oder als Hervortreten einer genetisch angelegten, bis jetzt aber noch maskierten Krankheitsveranlagung. Der Zahnarzt hat somit die große Verantwortung, den Eingriff weder zu früh noch zu spät, sondern genau in dem Moment auszuführen, in dem der Organismus in der Lage ist, in der gewünschten Richtung zu reagieren.
Häufige Herdbefunde im Zahn-Mund und Kieferbereich
Herdbefunde werden bei der Befunderhebung üblicherweise mit Abkürzungen bezeichnet, die z.T. noch auf Dr. Fritz Kramer, den zahnärztlichen Pionier der Herdsanierung und Elektroakupunktur, zurückgehen.Abkürzung | pathologischer Befund | Erläuterung | Schemazeichnung |
---|---|---|---|
x | nicht erhaltungswürdiger Zahn | bei zu ausgedehnter Karies ist eine Füllung in gewissen Fällen technisch nicht machbar | |
w | wurzelbehandelter Zahn | Synonym: toter Zahn, Zahn ohne Nerv, devitaler Zahn | siehe Abb. 2, Abb. 6, Abb. 8 und 9 |
cp | pulpanahe Karies bzw. Füllung | Es besteht eine Wahrscheinlichkeit, dass schon eine chronische Reizung des Zahnmarkgewebes vorhanden ist. Ein langsames Absterben des Zahnes ist möglich, tritt oft erst nach einigen Jahren auf. | |
Re | Zustand nach Wurzelspitzenresektion | Hier findet sich oft eine nur narbige Ausheilung mit Faserknochen statt gesundem Knochen. Auch nekrotische Bezirke sind möglich. | |
A1 | apikale Ostitis, umschrieben | oft ein Granulom oder eine Zyste an der Wurzelspitze | siehe Abb. 4 |
A2 | apikale Ostitis, diffus | siehe Abb. 5 | |
A3 | apikale Ostitis, sklerosierend | ||
D | Desmodontalspalt verbreitert | Folge einer Pulpitis oder einer zu starken Kaubelastung | siehe Abb. 3 |
Wr | Wurzelrest | ||
RO | Restostitis | vgl. NICO – Ostitis, Osteonekrose, Restostitis – was ist das? | |
FK | Fremdkörper im Kieferknochen | siehe Abb. 9 | |
Zy | Zyste | Bei einem impaktierten/verlagerten Zahn ist in der Regel eine follikuläre Zyste vorhanden (Zahnsäckchen) | siehe Abb. 10 |
Zi | Zahn impaktiert | Der Zahn ist vollständig von Knochen umgeben. | siehe Abb. 10 |
Zv | Zahn verlagert | Der Zahn ist teilweise durchgekommen, jedoch nicht am richtigen Platz. | |
uW | unvollständige Wurzelfüllungen | Je nach Form der Wurzel und des Kanals geht man davon aus, dass ca. 0,5-3mm Abstand von der im Rönt-genbild sichtbaren Wurzelspitze bis zum Beginn der Wurzelfüllung vertretbar sind. Eine überstopfte Wurzelfüllung macht oft eher akute Probleme als eine zu kurze. Dann wird der schmerzende Zahn oft antibiotisch behandelt oder aber entfernt. Deswegen findet man häufiger Zähne mit zu kurzer Wurzelfüllung als mit Überschuss. | siehe Abb. 2 |
H1 | horizontaler Knochenabbau im koronalen Wurzeldrittel (bis 30% Knochenverlust) | horizontal bedeutet: gleichmäßiger Knochenrückgang an mehreren nebeneinander stehenden Zähnen | siehe Abb. 11 |
H2 | horizontaler Knochenabbau im mittleren Wurzeldrittel | 30-60% Knochenverlust | |
H3 | horizontaler Knochenabbau bis zum apikalen (zur Wurzelspitze hin) Wurzeldrittel | mehr als 60% Knochenverlust | |
V1 | vertikaler Knochenabbau im koronalen (zahnfleischnahen) Wurzeldrittel (bis 30% Knochenverlust) | vertikal bedeutet: keilförmiger Abbau, isolierter Knochenrückgang an einzelnen Zähnen | |
V2 | vertikaler Knochenabbau im mittleren Wurzeldrittel | 30-60% Knochenverlust | |
V3 | vertikaler Knochenabbau bis zum apikalen (zur Wurzelspitze hin) Wurzeldrittel | mehr als 60% Knochenverlust | |
I | Implantat / Titan | ||
v | vollständige knöcherne Regeneration nach Wurzelfüllung/ -resektion (nach schulmedizinischen Kriterien) | Der Knochen im Bereich der Wurzelspitze zeigt keine Strukturunterschiede zu unbehandelten Zähnen. Trotzdem kann eine Beherdung vorliegen. | |
uR | unvollständige knöcherne Regeneration nach Wurzelfüllung/ -resektion (nach schulmedizinischen Kriterien) | Der Knochen im Bereich der Wurzelspitze zeigt höhere Strahlendurchlässigkeit (Radioluzenz) als bei unbehandelten Zähnen. | |
M | metallener Wurzelstift (Edelmetall oder CrCOMo) | meist individuell hergestellt | |
T | Wurzelstift aus Titan | in der Regel geschraubte Stifte | |
K | Wurzelstift aus Keramik | in der Regel Normstifte | |
G | Wurzelstift aus Glasfiber | nur schwach im Röntgenbild sichtbar (geringe Radioopazität) | |
? | wegen Überlagerungseffekten nicht beurteilbarer Zahnbereich | Mitunter können nicht alle Bereiche eines Röntgenbildes ausgewertet werden. Aufnahmen aus einer anderen Projektionsrichtung können dann erforderlich sein. | |
Abkürzung | pathologischer Befund | Erläuterung | Schemazeichnung |

1 – Pulpagangrän (nach Füllung). 2 – nicht vollständig abgefüllter Wurzelkanal, Restkanalinhalt infiziert.
3 – erweiterter Parodontalspalt mit eitrig zerfallener Pulpa. 4 – Granulom. 5 – ostitischer Herd, unscharf begrenzt (A2).

Beispiel für einen klinischen Fall:
2 – nicht vollständig abgefüllter Wurzelkanal.
5 – ostitischer Herd, unscharf begrenzt (A2).
14 – Parodontose, horizontaler Knochenabbau (H1).

6 – Wurzelkanalperforation bei abgekrümmter Wurzelspitze, Restkanalinhalt infiziert.
7 – überstehende Füllungen mit parodontalem Knochenabbau.

8 – links: Krone mit überstehenden Rändern, rechts: Stiftzahn mit parodontalem Knochenabbau (H1).
9 – links: Fremdkörper (Exstirpationsnadel) im Wurzelkanal, rechts: über das Foramen apicale in den Knochen getriebener Metallstift.

10 – Dentitio difficilis = erschwerter Durchbruch eines Zahnes, oft wie hier bei Weisheitszähnen.
11 – parodontale Taschenbildung durch Winkelstellung der Zähne (frühzeitige Entfernung des ersten Molaren mit Kippung des hinteren Zahnes).

12 – Zahn impaktiert: verlagerter Zahn im Oberkiefer rechts. 13 – Gingivitis (nicht im Röntgenbild sichtbar).

18 – Kieferhöhlenempyem infolge Wurzelrest, Infektion und Eröffnung der Kieferhöhle.
19 – Wurzelrest, in die Kieferhöhle eingewachsen mit chronischer Kieferhöhlenentzündung.

20 – links: überstopftes Wurzelfüllmaterial in der Kieferhöhle, rechts: Metallstift als Wurzelfüllung mit Entzündungszone.
21 – gebrochener Unterkiefer mit Zahn im Bruchspalt. 22 – Zahn mit Bruch an der Wurzelspitze.
Quellenangabe: Die Schemazeichnungen sind dem Beitrag von Helmut W. Schimmel „Das Syndrom der sogenannten dentogenen Fokaltoxikose“, in: Bewährte Therapierichtlinien bei chronischen Erkrankungen, Band 1, Gießen 1992, 5. Auflage, S. 95 entnommen. Schimmel gibt als Quelle an: Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 20/74, S. 1075. Farbmarkierungen sind von mir eingefügt.
Abkürzungen nach Elektroakupunktur / Herdtest nach Dr. Dr. H.W. Schimmel / Vegatest
- KO = Kieferostitis
- OM = Osteomyelitis
- GR = Granulom
- FK = Fremdkörper
- WR = Wurzelrest
- RZ = radikuläre Zyste
- OS = Osteosinusitis
- CP = chronische Pulpitis
- GP = gangränöse Pulpa
- WZ = wurzelbehandelter Zahn
- VL = Verlagerter Zahn / = Leerkiefer
- +/- Vitalität pos./neg.
Wie bei der Osteoporose gibt das Röntgenbild erst ab einer Defektgröße von 30-40% Substanzverlust eindeutige Befunde bzw. Hinweise auf krankhafte Bereiche. Im Frühstadium erkennt in der Regel nur ein langjährig geschulter therapeutischer Blick Gebiete, die u.U. pathologische Veränderungen darstellen. Ein schulmedizinisch als unauffällig eingestufter Zahn kann deswegen Ursache einer schwerwiegenden, im Röntgenbild nicht oder kaum erkennbaren Zahnherdbelastung sein.
Energetische Testmethoden (Elektroakupunktur, Kinesiologie) erlauben eine Diagnose auch im Vorstadium, im „toten Winkel“ der Röntgenaufnahme.
Wurzelfüllung: Schulmedizinischen Kriterien zufolge muss eine ideale Wurzelfüllung den Wurzelkanal bis ca. 1 mm vor der Wurzelspitze ausfüllen (1,0). Eine zu lange oder zu kurze Wurzelfüllung bekommt einen Wert, der in Millimetern dem Maß der Über- oder Unterfüllung anzeigt (z.B. +1,2 oder 0,7). Eine überlange Wurzelfüllung reizt häufig und führt zu chronischer Entzündung im Knochen, eine zu kurze oder unvollständige Wurzelfüllung stellt einen Hohlraum dar, der von Bakterien besiedelt wird, mit der gleichen Folge.
Wurzelstift: Ein Wurzelstift dient als Verstärkung und Bruchschutz bei toten Zähnen. Das Material kann im ungünstigen Fall abweichen von dem Material der darüberliegenden Krone. Batterieeffekte sind die Folge, mit Korrosionseffekt und Einlagerung von Metallionen im Gewebe (= Metallose). Konfektionierte Wurzelstifte sind meist aus Titan und Kobalt-Chrom-Molybdän, individuell hergestellte meist aus Goldlegierungen, oft mit einem hohen Palladium- oder Silberanteil.
Nur Stifte aus Keramik oder Glasfiber sind galvanisch neutral. Oft sind jedoch die Wurzelfüllmaterialien mit Metallen (Barium, Zink) versetzt und wirken als Elektroden.
A1/A2/Transluzenz: Hinweis auf Auflockerung der Knochenstruktur, im Sinne einer unvollständigen knöchernen Regeneration nach einem Eingriff. Eine umschriebene Transluzenz (A1) kann ein Granulom, eine Zyste oder eine Metallose darstellen. Der Begriff Restostitis wird vor allem für zahnlose Bereiche angewendet. Auch eine Metalleinlagerung kann im Röntgenbild eine Auflockerung der Knochensubstanz wie bei einem Granulom vortäuschen (besonders bei vitalen Zähnen).
Eine unscharf begrenzte Transluzenz (A2) kann eine chronische Entzündung oder eine Metallose darstellen. Eine weitere Abklärung z.B. mittels Elektroakupunktur ist anzuraten.
A3/Opazität: Hinweis auf Verdichtung der Knochenstruktur (Sklerose), Hinweis auf eine Einlagerung von röntgensichtbaren Partikeln, oft bedingt durch Entzündung oder Schwermetalldepots. Sowohl eine Transluzenz als auch eine Sklerose ist meist entzündlich bedingt. Eine Opazität stellt einen immunologisch ungünstigeren und therapeutisch schwerer zugänglichen Befund dar als die Transluzenz. Eine weitere Abklärung speziell zum Zustand des Immunsystems, z.B. mittels Elektroakupunktur ist anzuraten.
Ergebnis der Vitalitäts- und Sensibilitätsprüfung des Gebisses
- K ? / 0 / 1 / 2 Reaktion auf Kälte unklar bzw. fraglich / nicht vorhanden / leicht / deutlich
- W ? / 0 / 1 / 2 Reaktion auf Wärme unklar bzw. fraglich / nicht vorhanden / leicht / deutlich
- P 0 / 1 / 2 Reaktion auf Klopfen: normal / leicht erhöht / deutlich erhöht
- A 0 / 1 / 2 Reaktion auf apikalem Druck: unauffällig / erhöht / deutlich erhöht
- D 0 / 1 / 2 Reaktion auf Kaudruck: unauffällig / erhöht / deutlich erhöht
- E 0-68 Reaktion auf elektrischen Stromreiz: Je höher der Wert, umso weniger Reaktionsvermögen zeigt das Nervgewebe.
Der Normbefund lautet: K 1-2, W 0, P 0, A 0, D 0, E 1-40
Eine herabgesetzte Kälteempfindlichkeit deutet auf einen Vitalitätsverlust des Zahnnerven im Sinne einer chronischen Pulpitis.
Eine Wärmeempfindlichkeit weist auf einen akut entzündlichen Prozess hin.
Eine Klopfempfindlichkeit kann auch auf eine Pulpitis hinweisen, aber auch das Ergebnis einer zu starken Kaubelastung sein.
Eine Druckempfindlichkeit im Bereich der Wurzelspitze weist auf Entzündungsprozesse im Kiefer hin, im Sinne einer Pulpitis oder einer Restostitis (Test nach McMahon).
Die Kaudruckempfindlichkeit kann auch Hinweis auf eine chronische Pulpitis sein, ist meist jedoch Hinweis auf eine funktionelle Überbelastung durch zur starkes Zähneknirschen oder -pressen
Mögliche Therapieempfehlungen
- Chirurgische Entfernung mit biologischer Begleitbehandlung
- Füllungsversorgung mit biologischer Begleitbehandlung
- submuköse Injektionsbehandlung
- intraossäre Injektionsbehandlung /Stabidentbehandlung
Welche Behandlung in Frage kommt, ist abhängig von der Gesamtverfassung des Patienten. Nach Forschungen von Dr. Reimar Banis empfiehlt es sich häufig, zuerst übergeordnete Energieblockaden bzw. psycho-emotionale Chakrastörungen zu therapieren, um die Gesamtverfassung der Patienten zu verbessern. Unter Umständen können dadurch lokale Störungen besser vom Patienten verkraftet werden und chirurgische Zahnsanierungen zumindest eine geringere Dringlichkeit bekommen oder sogar vermieden werden. Andererseits können sich nach einer solchen Behandlung (wie auch nach anderen energieaufbauenden Behandlungen wie z.B. Ozon-Insufflationen nach Dr. Eberhardt) auch Herdbefunde demaskieren, akut werden und nach einer chirurgischen Lösung verlangen.
Ein tieferes Verständnis der hier angeführten Diagnosen eröffnet die Lektüre folgender Bücher:
- Schreckenbach, Dr. med. dent. Dirk: An jedem Zahn hängt immer ein ganzer Mensch, ISBN 3-00-011929-9
- Mieg, Rosemarie: Zähne als Krankheitsherde – Schnelle Heilung durch Erkenntnisse der Herdforschung, München 1996, Ehrenwirth Verlag, ISBN 3-431-03438-1
- Rossaint, Dr. med. dent Alexander: Medizinische Kinesiologie, Physio-Energetik und ganzheitliche (Zahn-)Heilkunde, Kirchzarten 2005