Zysten interdisziplinär betrachtet

Zysten sind in sich abgeschlossene, im Knochen oder in den Weichteilen liegende Hohlräume, die von einer selbständigen Wand umgeben und von flüssigem oder breiigem Inhalt ausgefüllt sind und langsam an Größe zunehmen. Die Kieferzysten machen sich meist als langsam wachsende, schmerzlose Auftreibungen im Mundvorhof bemerkbar. Die Schleimhaut ist unverändert und verschieblich. Auf Druck kann ein pergamentartiges Knittern wahrnehmbar sein.

Zysten können entweder von Zähnen ausgehen (odontogene oder radikuläre Z.) oder sich im Bereich der Mundschleimhaut, in der Nebenhöhlenschleimhaut (Mukozele) oder in den Speicheldrüsen (Speichelretentionszysten) entwickeln. Sie entstehen nach schulmedizinischer Auffassung durch einen Wachstumsimpuls (deren Ursache in den meisten Fällen unklar ist) auf Zellen, die von der Natur “irrtümlich an der falschen Stelle” zurückgelassen wurden. Sie machen in der Regel keine Beschwerden, wenn Sie nicht zusätzlich bakteriell infiziert sind.

Nach naturheilkundlicher Auffassung entstehen krankhafte Prozesse in der Kieferhöhle

  • dentogen (Ursachen können tote Zähne mit Entzündungen, Wurzelreste, Amalgamreste, odontogene Zysten, Zähne mit tiefen Parodontaltaschen sein)
  • iatrogen ( Mißbrauch bzw. Dauergebrauch von Medikamenten mit gefäßverengenden Wirkstoffen wie z. B. Xylometazolin)
  • metabolisch-energetisch (vor allem durch Belastungen im Bereich des Blasen-, Nieren-, Magen- und Dickdarmeridians)
  • lymphatisch (Rückstau bei insuffizienter Gaumen- und Rachenmandel-funktion)
  • aufgrund allgemeiner Abwehrschwäche im Rahmen einer zusätzlichen Belastung mit Viren , Streptokokken, Staphylokokken, Pneumokokken etc.).

Im Sinne der Homotoxikologie nach Dr. Reckeweg handelt es sich um krankhafte biochemische Ablagerungen (Deposition von Homotoxinen) im Geweben des epidermalen Ektoderms (Zysten, Nasenpolypen) oder des mukodermalen Entoderms (Schleimhautpolypen).

Bei schulmedizinischem Vorgehen werden, von wenigen Ausnahmen abgesehen, Zysten operativ entfernt. Bei kleinere Zysten ist dies in der Zahnarztpraxis möglich, größere Zysten werden – je nach Lage – vom Kieferchirurgen oder Hals- Nasen- Ohrenarzt entfernt.

Naturheilkundliche Behandlungsstategien ohne Operationen sind

  • Homöopathie / Homotoxikologische Therapie
  • die lokale Hyperthermie
  • die Nasenlavage nach Ferronato und Rau
  • die neuraltherapeutische Injektionsbehandlung mit homöopathsichen und milieutherapeutischen Medikamenten.

Nach Angaben von Dr. Thomas Rau, Chefarzt der renommierten Paracelsus-Klinik in Lustmühle/St. Gallen, war in einer Beobachtungsphase von acht Jahren in seiner Klinik bei Sinusitis und Polypen bzw. Mukozelen in der Kieferhöhle in keinem Fall eine chirurgische Behandlung der Befunde notwendig. Die notwendige Zeit zum Behandlungserfolg ( röntgenologische Therapiekontrolle durch OPG oder halbaxiale Schädelaufnahmen) betrug in keinem Fall länger als drei Monate.

Mit anderen Worten: Die übliche chirurgische Behandlung von Kieferhöhlenkrankheiten ohne krankhaften Zahnbefund (wie oben angegeben) ist als überholtes und antiquiertes Behandlungsverfahren einzustufen, obwohl es noch weit verbreitet ist.

Selbst wenn – wie oben angeführt – eine Reihe von materiellen Kausalfaktoren zur Entwicklung von Zysten etc. führen kann, ist immer auch daran zu denken, daß dies nur das materielle Substrat eines ganzheitlichen, von Synchronizität (Rüdiger Dahlke) geprägten Krankheitsgeschehens sein kann.

Nach Rüdiger Dahlke sind Zysten ein Hinweis auf sich abkapselnde seelische Entwicklungen, Wachstum auf fehlgeleiteten Bahnen im Symbolbereich des betroffenen Organs bzw. Meridians.

Nach Louise Hay deuten Zysten auf Verletzungen in der Kleinkinderzeit hin, auf Wiederholung von alten Schmerz-Mustern, während Polypen auf Spannungen und Streit in der frühkindlichen Familie hindeuten, die das Kind als Ablehnung interpretierte, es fühlte sich nicht willkommen und meinte, den Eltern im Wege zu stehen.

Entsprechend der Psychosomatischen Energetik nach Dr. R. Banis ist hier auch daran zu erinnern, daß die Somatisierung sich als unbewusster Weg bei vielen Patienten ergibt, oft mit  der  Funktion, sich vor der vegetative Unruhe eines emotionalen oder geistigen Konfliktes zu schützen.

Ein Therapeut, der dies nicht erkennt, wird zu einer Alibiperson, der u.U. eine Ersatzhandlung vornimmt, die schlimmstenfalls Heilung und Konfliktlösung verhindert, anstatt sie zu ermöglichen.

Die Häufigkeit sog. “Placebo-Chirurgie”, bei der chirurgische Eingriffe die eigentlich  vordringlichen seelischen Behandlungen ersetzen, wird von Dr. R. Banis mit 30 – 40 % angegeben.

Es ist immer wieder erstaunlich, daß einerseits bei vielen Patienten eine fast masochistisch-heroisch zu nennende Bereitwilligkeit für unnötige chirurgische Eingriffe existiert (fehlende Aufklärung bzw. Uninformiertheit über Behandlungsmöglichkeiten spielt hier eine große Rolle), auf der anderen Seite aber die Einsicht fehlt für die Durchführung von Operationen, die der Beseitigung von gravierenden unbiologischen Dauerstressfaktoren dienen und für die auch keine gleichwertige Alternative vorhanden ist, wie z.B. wurzelbehandelte Zähne  oder  unverträgliche Implantate.

Es  wird oft  verkannt: Die mit Bakterien, Pilzen und deren hochtoxischen Ausscheidungsprodukten verseuchten Dentinkanälchen eines toten Zahnes lassen sich mit keinem Desinfektionsverfahren ganz aus der Welt schaffen,  höchstens  reduzieren.

Ein unverträgliches Implantat (z.B.  bei  bestehender  Allergie) wird nur durch Entfernung unschädlich.