Mundbatterie – Fall 2

Mundbatterie infolge einer Lötstelle als Auslöser eines Zungenbrennens

Dieser Patient hatte über mehrere Jahre Zungenbrennen, bevor ich feststellen konnte, dass eine verhältnismäßig geringe Mundstrombelastung diese katastrophale Auswirkung auslöste. Zahlreiche (Zahn-)Arztbesuche auch an Universitätskliniken waren vorangegangen, ohne dass diese simpel anmutende Lösung vorgeschlagen worden wäre. Alles, was gemacht werden musste, war eine nachträglich angelötete Nichtedelmetall-Klammer an einer Teilprothese, deren Gerüst aus einer vergoldeten Legierung bestand, zu entfernen. Die Untersuchung erfolgte am 24.4.2002. In der zwölfjährigen Nachbeobachtungszeit kam es nie wieder zu einem Zungenbrennen. Spektakulär ist dies vor allem deswegen, weil das Symptom „Zungenbrennen“ in der Regel außerordentlich schwer zu therapieren ist und häufig ein psychosomatischer Zusammenhang vermutet wird. Das ist grundsätzlich zwar möglich, aber es gibt eben auch somatische Ursachen wie eine unphysiologische Belastung durch eine permanent aktive Mundbatterie.

Teilprothese vermutlich aus CrCoMo-Legierung mit galvanischer Vergoldung beschichtet

Abb. 1: Eine Teilprothese vermutlich aus CrCoMo-Legierung mit galvanischer Vergoldung beschichtet. Aufnahmen aus dem Jahr 2014.

Abb. 1: Eine Teilprothese vermutlich aus CrCoMo-Legierung mit galvanischer Vergoldung beschichtet. Aufnahmen aus dem Jahr 2014.

Reparatur 094

Abb. 2: Ausschnitt, unter 1 ist jeweils eine Halteretention erkennbar, links am deutlichsten (wegen Abnutzung ist das silberfarbige Basismaterial erkennbar). Unter 2 war eine Retention angelötet gewesen, die Ursache des Zungenbrennens gewesen war. Der Kunststoff ist jetzt über mechanische Retentionen mit dem Metallgerüst verbunden.

 

Strom im Mund 2a

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