Wirksame Gesundheitsvorsorge / Professionelle Prophylaxe = effektive Vorbeugung
„Auf einem Bein steht es sich schlecht.“ (Sprichwort)
„Wer nur einen Hammer hat, für den ist jedes Problem ein Nagel.“ (Managerweisheit)
Mit dem Oral Health Management (OHM) nach Dr. Scholz und der Salutogenese nach Dr. Braun-von Gladiß stehen eine Reihe von wirksamen Instrumenten zur Wiedergewinnung oder Förderung einer ungetrübten Gesundheit zur Verfügung.
Die Verbindung von zahnmedizinischer Mund-Gesundheits-Betreuung und medizinischer Gesundheitsförderung kann die Basis für Ihren erfolgreichen Weg zu dauerhafter (Zahn-)Gesundheit und ununterbrochener Fitness sein.
OHM bedeutet systematisches Erfassung von Risikofaktoren in dreierlei Hinsicht:1
- Karies-Risikofaktoren (Nr. 1, 2, 3, 4, 5, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18)
- Zahnfleischrisikofaktoren (Nr. 2, 3, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 13, 14, 15)
- Stoffwechselrisikofaktoren (Nr. 1, 2, 3, 7, 10, 11, 13, 14, 15, 16, 17, 18)
- Salutogenese erfasst die Risikofaktoren Nr. 19 bis 23
Die Risikofaktoren werden dabei gewichtet und zueinander in Beziehung gesetzt. Aus ganzheitlicher und naturheilkundlicher Sicht kommt den einzelnen Risikofaktoren ein anderer Stellenwert zu als bei nur schulmedizinischer Betrachtungsweise.
Die schulmedizinische Devise, Vorsorge gegen Karies sei mittels Mundhygiene, Ernährungslenkung und Fluoridanwendung möglich, hat sich als unbegründet herausgestellt. Dies ist ein „Schmalspur“-Programm. Wenn beachtet wird, dass Mundhygiene nur als Bestandteil von Bemühungen um ein karieshemmendes Milieu Sinn macht, dass Ernährungslenkung zunächst die Wertigkeit von Nahrungsmitteln berücksichtigt und nicht nur das kariogene Potential sowie Fluorid nur nutzbringend ist, wenn alle nötigen Orthomolekularstoffe in der nötigen Menge und Qualität zur Verfügung stehen, ist wirkliche Effektivität zu erwarten.
Wenn die OHM-Diagnostik noch durch Salutogenese-Diagnostik vervollständigt wird, ist eine optimale Beurteilungsbasis da, (Zahn-)Gesundheit langfristig zu ermöglichen. Ich verwende dazu routinemäßig Regulationsdiagnostik (VEGACHECK), Energie-Check nach Dr. Banis, Metall-Check einschließlich Mundstrommessung, Organtest nach Dr. Banis, Stoffwechsel-Regulationstest nach Dr. Köhler (SRT), Ernährungsanamnese, Säure-Basen-Messung (Tox-Test, Urin-Messung), VegaTest und Kinesiologie.
Darauf aufbauend kann eine zielgerichtete, individuell auf den Patienten zugeschnittene Behandlung bzw. Vorsorgemaßnahmen geplant werden. Schulmedizinische und naturheilkundliche Maßnahmen können zu einem sinnvollen Ganzen kombiniert werden. Ihr Nutzen: Schritt für Schritt werden Risikofaktoren reduziert, der Weg zur Ihrer stabilen Gesundheit eingeschlagen.
Informationen zum Oral Health Management (OHM)
1. Fluoride
Bei weniger als 0,3 mg Fluorid im Trinkwasser wird eine Einnahme von 1mg/Tag empfohlen. Fluoride haben folgende Eigenschaften: Sie
- senken das Kariesrisiko
- erhöhen aber das Risiko für spröde Knochen und Zähne sowie Zahnverfärbungen (mottled teeth)
- belasten die Umwelt (Anreicherung im Grundwasser)
- stören das Enzymsystem und die Verdauung
Es besteht große Gefahr der Überdosierung, die vermieden werden sollte. ↵
2. Ernährungsgewohnheiten
Die Anzahl der Mahlzeiten weist darauf hin, inwiefern die Nahrung ein gutes Angebot an Vitalstoffen enthält und inwiefern die Verdauung des Patienten gut funktioniert. Häufige Zwischenmahlzeiten weisen auf ein Übermaß an isolierten Kohlehydraten hin und ein darauf abgestelltes Verdauungssystem. ↵
3. Ernährungsqualität
Der Gehalt an Zucker allein ist nur ein Aspekt der Ernährungsqualität von vielen. Vor allem kommt es darauf an, welche Art von Zucker konsumiert wird. Der größte Anteil an Zucker wird als „versteckter Zucker“ in Fertignahrungsmitteln konsumiert. (100% Vollrohrzucker geht mit einer extrem geringen Karieshäufigkeit einher, 100% weißer Zucker mit einer maximalen Karieshäufigkeit.)
Der ausgeglichene Gehalt an Vitalstoffen (Vitamine, Mineralstoffe, essentielle Aminosäuren und Fettsäuren, sekundäre Pflanzenstoffe) ist entscheidend für die Vermeidung von Zahnfleischerkrankungen. ↵
4. Mutansstreptokokken
Bakterien sind nie Ursache einer Erkrankung, sondern nur Begleiterscheinung einer Erkrankung. Erhöhte Zahlen an Bakterien im Mund verweisen auf ein gestörtes Milieu, eine gestörte Darmflora mit Fehlkeimbesiedlung und Störungen des Gesamtstoffwechsels. Mittlerweile ist bekannt, dass auch Pilze allein (Candida albicans) bei der Kariesentstehung auftreten können (Nursing bottle syndrom / Kinderteekaries). Streptokokken sind manchmal nur zu 10% die hauptsächlich vorhandene Keimart bei der Kariesentstehung. ↵
5. Plaque
Nicht die Menge an Plaque ist entscheidend, sie zeigt nur an, dass Hygienedefizite vorhanden sind – je älter die Plaque, umso größer. Sie ist ein Hinweis darauf, dass die Nahrung zu wenig Kauaktivität erfordert (Mangel an Ballast- und Faserstoffen). Sie ist ein Hinweis darauf, dass die Selbstreinigung der Mundhöhle durch Faserstoffe und Aktivität der Zungen- und Wangenmuskulatur sowie die Spüleffekte des Speicheldrüsensekretes und deren abbauende Enzymaktivität (Amylase) zu schwach sind. Die Keimzusammen-setzung, die im Zahnbelag enthalten ist, ist ein Hinweis für das Ausmaß des gestörten Stoffwechselgeschehens. ↵
6. Sondierungstiefe
Erhöhte Sondierungstiefen sind schon als Krankheitszeichen einzustufen. Die Heraufsetzung der behandlungsbedürftigen Taschentiefe von 3 auf 3,5mm stellt eine Kapitulation der gesetzlichen Krankenkassen vor der Krankheitshäufigkeit und eine Flucht vor den befürchteten Kosten dar.
Wenn nur eine entzündete Tasche als Krankheit eingestuft wird, Taschen ohne Entzündung jedoch nicht, zeigt dies eine grundlegende Unkenntnis über Krankheitsformen an sich. Zu jedem Organ sind entzündliche Krankheiten bekannt, jedoch auch degenerative Krankheitsbilder (z.B. Leber: Hepatitis / Zirrhose). Die Hilflosigkeit der Schulmedizin gegenüber degenerativen Krankheiten führt dazu, dass diese als „unbehandelbar“ eingestuft werden bzw. nur Pflegemaßnahmen empfohlen werden, obwohl dringend regenerative Maßnahmen angebracht wären, um einen Wiederaufbau und eine Neubildung von Organzellen zu unterstützen. ↵
7. Zahnstein
Jeder Parodontologe weiß: Je mehr supragingivaler Zahnstein vorhanden ist, umso günstiger ist die Behandlungsprognose. Wenn jedoch überwiegend subgingivaler Zahnstein (Konkremente) gebildet werden, ist der Behandlungserfolg weniger sicher.
Viel Zahnstein bedeutet: Überschüssige, unbrauchbare Mineralstoffe lagern sich in der Mundhöhle ab, sie werden aus dem Körperinneren ausgeschleust. Die körpereigene „Müllabfuhr“ funktioniert.
Wenig Zahnstein bedeutet: Entweder sind wenig Mineralstoffe vorhanden (Mangelzustand) oder aber die vorhandenen überschüssigen Mineralstoffe sind verbunden mit anderen Stoffen wie z.B. Fluor und daher schwer ausscheidbar und werden so an anderer Stelle abgelagert (z.B. in den Gefäßen, in den Muskeln, im Bindegewebe, in Exostosen (Überbein) etc.). In beiden Fällen besteht ein Mangel, der u.U. zu Osteoporose oder einer Parodontose führen kann. ↵
8. BOP (bleeding on probing = Blutung bei Sondierung)
Gesundes Zahnfleisch blutet nicht. Jede Blutung deutet auf eine Entzündungstendenz. Eiweiß-Bestandteile und unflexible rote Blutkörperchen verstopfen die Gefäße, vor allem bei zu saurem pH des Blutes. Dies ist ein Frühwarnsymptom. Gingivitis lässt sich in den meisten Fällen durch ein konsequentes Eiweißfasten (Verzicht auf tierisches Eiweiß) vollständig zurückbilden. ↵
9. PSI (Parodontaler Screening Index)
Eine Messmethode zur Erfassung des Krankheitsgrades und des Grades der Behandlungs-bedürftigkeit. Ein Wert größer als „0“ zeigt schon das Versagen der Vorbeugemaßnahmen an. ↵
10. Raucher
Rauchen verengt für ein vielfaches der Zeit einer Zigarettenlänge die feinen Gefäße im Zahnfleisch, es entsteht Mangel an Sauerstoff und Vitalstoffen, das Gewebe „verhungert“ und wird abgebaut. Vitalstoffmangel (Vitamin C, Zink, Selen) macht sich schon innerhalb von 3-7 Tagen am Zahnfleisch bemerkbar. ↵
11. DMF-T (decayed, missed, filled teeth = kariöse, fehlende, gefüllte Zähne)
Gut sanierte Gebisse können mit weniger Pflegeaufwand gesund erhalten werden, als wenn schlecht passende Füllungen, Kronen oder Zahnersatz vorhanden sind. Insofern ist ein „normaler“ DMF-T-Wert wenig aussagekräftig. Die Anzahl der behandelten Zähne sagt wenig aus über die Notwendigkeit einer intensiven vorbeugenden Betreuung. Konsequenz: Den Patienten über problematische Befunde informieren, je ausgeprägter Plaqueindex oder BOP ist, umso dringender sind vorbeugende Maßnahmen oder sogar die Erneuerung „schlechter“ Versorgungen. ↵
12. DIAGNOdent
Das DIAGNOdent-Gerät misst Entkalkungen, Porositäten und beginnende Karies der Zahnhartsubstanz. Erhöhte oder zunehmende Werte weisen auf eine Behandlungsbedürftigkeit hin. Herkömmlich werden Entkalkungsflecken per Sichtkontrolle erfasst, eventuell unter Benutzung von Blau- oder Kaltlicht. Mit der klassischen Kariessuche (Sonde, Röntgen) können nur ca. 25% der Defekte erkannt werden. Das DIAGNOdent-Verfahren ist eine zusätzliche Möglichkeit zur Kariessuche mittels Röntgen, da im Röntgenbild Karies erst ab einer bestimmten Größe dargestellt wird. ↵
13. Compliance
Compliance bedeutet Mitarbeit des Patienten an den vorgeschlagenen Vorsorge-maßnahmen. Der Patient soll die Wichtigkeit seiner Mitarbeit erkennen und motiviert werden, „bei der Stange zu bleiben“. Alle Informationen des OHM-Be-fundes dienen letztlich dazu, dem Patienten den Nutzen von Vorbeugemaßnahmen sichtbar zu machen und für eine optimalen Mitarbeit zu motivieren. Dies ist eine Aufgabe, die das zahnärztliche Team zu leisten hat. ↵
14. Allgemeinerkrankungen
Chronische Krankheiten wie Diabetes, rheumatoide Arthritis, Osteoporose oder das Sjögren-Syndrom können zum Zahnverlust führen. Auch mangelhaftes Funktionieren des Immunsystems führt zu Zahnverlust. Sowohl Karies als auch Parodontose sind zwar Stoffwechselkrankheiten, die häufig auf einem Mangel (z.B. an Durchblutung und Energie) oder übermäßigen Bedarf von Mineral- und Vitalstoffen zurückgeführt werden. Wenn dies nicht über Anpassung der Verdauungs- und Aufnahmefähigkeit ausgeglichen werden kann, ist je nach Veranlagung mit Karies oder mit Zahnfleischerkrankungen zu rechnen. Entscheidend ist jedoch immer, möglichst im Frühstadium Gegenmaßnahmen zu treffen, dann, wenn die Regenerationsfähigkeit noch nicht auf der Zellebene zurückgegangen ist. Die allermeisten Krankheiten fangen an als Energiemangelkrankheiten, werden dann zu Funktionsstörungskrankheiten und enden als entzündliche oder degenerative Krankheiten mit Auflösung oder Rückgang der physiologischen Zellstruktur. ↵
15. Putzschäden / freiliegende Wurzelflächen
Mögliche Ursachen sind zerstörerische Putzgewohnheiten oder auch der Konsum von problematischen Nahrungsmitteln mit hohem Säureanteil und / oder ernährungsbedingter Vitalstoffmangel. ↵
16. Erosionen / Abrasionen
Erosionen sind säurebedingte Auflösungen der Zahnsubstanz: So wie saurer Regen weiches Gestein wie z.B. Sandstein angreift, können Zähne durch chemische Stoffe Schaden nehmen. Abrasionen sind Abnutzungen der Zahnsubstanz durch übermäßige mechanische Einwirkung z.B. von Zahnpasten mit groben Putzkörpern, zu starker Druck bzw. ungeeignete Zahnbürsten. Erosionen und Abrasionen rechtzeitig zu entdecken hilft, schädigende Einflüsse frühzeitig ausschalten zu können. Unter Umständen sind geeignete Schutzmaßnahmen angezeigt. ↵
17. Speichelsekretionsrate
Die Menge des vorhandenen Speichels entscheidet mit darüber, ob das Milieu der Mundhöhle die Kariesentstehung begünstigt oder nicht. Innere Stoffwechselprozesse, aber auch schulmedizinische Medikamente wie z.B. Beta-Blocker (eines von über 500 Medikamenten auf dem deutschen Markt mit der Nebenwirkung „Mundtrockenheit“) können den Speichelfluss reduzieren und dadurch indirekt für Zahnprobleme verantwortlich sein. ↵
18. Pufferkapazität
Der pH-Wert des Speichels liegt idealerweise in dem leicht basischen Bereich zwischen 7,0 bis 8,0. Werte unter sieben und die verringerte Fähigkeit des Speichels, Säuren zu neutralisieren (= erniedrigte Pufferkapazität), weisen auf ein tiefgreifendes Stoffwechselungleichgewicht hin. Die richtige Balance im Säure-Basen-Gleichgewicht herzustellen ist Voraussetzung für dauerhafte Gesundheit, nicht nur der Zähne. ↵
Folgende Untersuchungen gehören nicht zum ursprünglichen OHM-Diagnosespektrum, liefern jedoch entscheidende Zusatzinformationen für ganzheitliche Gesundheitsvorsorge.
19. Ernährungstagebuch
Ein mehrtägiges Ernährungsprotokoll hilft, ungünstige Ernährungsgewohnheiten zu erkennen und gezielt und schrittweise eine Ernährungsumstellung zu ermöglichen. Der Zeitbedarf dafür kann von sechs Wochen bis zu einem halben Jahr reichen.
20. Säure-Basen-Messprotokoll
Ein Ungleichgewicht im Säure-Basen-Haushalt kann dazu führen, dass viel Säure im Körper abgelagert wird und sogenannte Ablagerungskrankheiten entstehen. Wenn zuviel Harnsäure aufgrund einer tiereiweißreichen Kost eingelagert wird, entsteht die klassische Gicht. Aber auch Nierensteine oder Gallensteine sind Krankheiten, die darauf hinweisen, dass die Ausscheidungsorgane überfordert waren. Am einfachsten lässt sich durch einen Hauttest (ToxTest) oder aus dem Tagesverlauf des Säuregrads im Urin erkennen, ob ein Ungleichgewicht vorhanden ist.
21. Vitalstofftest
Die übliche Blutuntersuchung bringt keine korrekten Ergebnisse hinsichtlich des Grades der Vitaminzufuhr in den einzelnen Zellen. Ob Mangel an einzelnen Vitaminen vorliegt, lässt die einfache Untersuchung von Schleimhautzellen durch das DMC-Verfahren erkennen.
22. Galvanik-Messung
Erhöhte Volt- oder Amperewerte im Mund können zu gravierenden Symptomen und Beeinträchtigungen führen (Neuralgien, Kopfschmerzen, Geschmacks- und Sehstörungen etc.). Mit einem einfachen Messverfahren kann erkannt werden, ob im Mund metallische Korrosion stattfindet. Gezielt können die problematischen Metalle entfernt werden.
23. Energie-Check
Die Energieebene ist die zentrale Steuerungsebene jedes Lebewesens. Bei Energiemangel oder -überschuss kann keine normale Durchblutung, Entgiftung und Ernährung des Gewebes erfolgen.
Das Gleichgewicht der vier Energieebenen (Vital, Emotional, Mental, Kausal) entscheidet, ob jemand gesund bleibt oder krank wird. Jeder Mangel an Energie, der länger anhält, bedeutet Stress für die Zellebene. Zunächst entstehen funktionelle Störungen – schulmedizinisch lässt sich „nichts“ finden. Halten diese an, kommt es nach einiger Zeit zu Zellveränderungen, die erst ab einer bestimmten Größe schulmedizinisch mit bildgebenden Verfahren erkannt werden können. Selbst dann noch kann eine Therapie der Energieebenen eine Rückbildung von Zellveränderungen bewirken, z.B. bei Hämorrhoiden.
Auch Erkrankungen des Mundbereiches können mittels Energetischer Therapie günstig beeinflusst werden.
Anmerkungen
- Die Ziffern beziehen sich auf die unten stehende Liste.